Schäßburg


1. Kurzinformation


2. Geschichte

Wo im südlichen Teil des Siebenbürger Hochlands der Schaaser Bach in die Große Kokel mündet, liegt, umgeben von mit Laubwald bedeckten Hügeln, Schäßburg, das malerische "Rothenburg" Siebenbürgens.

Durch seine zentrale Lage im verkehrsreichen Kokeltal war Schäßburg von jeher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Spuren aus vorrömischer (Wietenberg-Kultur) und aus der römischen Zeit am Burgstadl (Castrum Stenarum) wurden durch archäologische Grabungen zutage gefördert und sind seit 1899 im Stadtmuseum (Stundturm) ausgestellt.

Schäßburg wurde durch deutsche Einwanderer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus 1280 als "Castrum Sex". 1298 gibt es die Bezeichnung "Schespurch". 1337 erfolgte die erste Nennung des Schäßburger Stuhls (Seguzwar). 1367 wird Schäßburg erstmals als Stadt (civitas) erwähnt.

Die Anlage der Burg erfolgte auf dem freistehenden, südlich der Kokel gelegenen 850 m langen Bergrücken, der aus dem breiteren, 30 m über der Talsohle (350 m) gelegenen Burgberg (untere Terrasse) und dem 49 m höher gelegenen Schulberg (obere Terrasse, 429 m) besteht. Auf dem Burgberg entwickelte sich die Burgsiedlung um die erste Kirche, die nordwestlich vom heutigen Stadtpfarrhof gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Neben dieser Kirche stand auch die älteste Schule von Schäßburg (urkundlich erwähnt 1522). Um 1350 wurde mit dem Bau der heute noch großteils vorhandenen, 930 m langen Ringmauer in Ovalform um den Burgberg und den Schulberg begonnen.

Die ursprünglich etwa vier Meter hohe Mauer wurde im 15. Jahrhundert um weitere drei bis vier Meter erhöht. Die vierzehn Türme und vier Basteien wurden weiter ausgebaut. Die erhöhte Ringmauer wurde mit Wehrgängen und Schießscharten ausgerüstet. Die Wehrtürme wurden mit Schießscharten und Pechnasen versehen (16. und 17. Jahrhundert). Von ursprünglich vierzehn Türmen, die jeweils einer Zunft gehörten, stehen heute noch neun. Neben der Bergkirche (5) steht der Seilerturm (7). Heute wohnt darin der Friedhofsgärtner. An der Nordostseite der Burg befinden sich der Fleischer- (8), der Kürschner- (9) und der Schneiderturm (11). Letzterer befindet sich beim "hinteren Tor" und hat zwei Durchfahrten. An der Nordostecke steht der Schusterturm (12) und an der Südostseite der Schmiede- (17), der Stund- (1), der Lederer- (2) und der Zinngießerturm (3). Der gewaltigste und größte von diesen Türmen ist der Stundturm. Abgetragen wurden im vorigen Jahrhundert Goldschmiede- (6), Weber- (10), Schlosser- (13), Faßbinder- (16) und Barbierturm sowie das eigentliche Hintere Tor. Der Goldschmiedeturm wurde 1809 durch Blitzschlag zerstört. 1863 wurde auf seinem Fundament die Turnhalle des deutschen Lyzeums errichtet. 1935/36 wurde diese zur Friedhofskapelle (Totenhalle) umgebaut. Dem Bau des Komitatsgebäudes (1886/88), in dem sich heute das Rathaus befindet, mußten an der Südostseite der Burg das Dominikanerkloster (15), der Böttcherturm (16) und das Franziskanerkloster (14) weichen. An der Stelle der Franziskanerkirche (14) und des Schlosserturms (13) wurde 1894 die katholische Kirche gebaut. Von den Basteien (Schanzen) sind noch jene beim Zinngießerturm (3), die neunseitige beim Fleischerturm (8) und teilweise die Obere Schanze beim ehemaligen Goldschmiedeturm (6) vorhanden. Zwischen Gerber- (2) und Zinngiesserturm (3) ist noch ein gut erhaltener Wehrgang zu sehen. Mittelpunkt der alten Burg (Oberstadt) war der Burgplatz (I), der sich zum Schulberg in der breiten Schulgasse (V) fortsetzt. Den Burgplatz verband die Turmgasse mit dem Stundturm (1), unter dem sich der Haupteingang in die Burg befindet. Der zweite Zugang zur Burg verlief an der Nordwestseite durch das Hintere Tor und den mit zwei Durchfahrten versehenen Schneiderturm (11).

Die hohe Anzahl der Burgbewohner erforderte zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Umbau der Bergkirche (1429-1483) (5). 1607 wurde auf dem Schulberg eine größere Schule und 1619 die "Neue Schule" gebaut. 1642 erfolgte der Bau der gedeckten "Schülertreppe" (20) mit zunächst 300 Stufen. 1842 erhielt diese ihr heutiges Aussehen mit nur 175 Stufen. 1792/99 erfolgte der Bau des alten Gymnasiums. 1901 wurde das heutige, um ein Stockwerk erhöhte Gymnasium (Bischof-Teutsch-Gymnasium, heute Joseph-Haltrich-Gymnasium) errichtet. 1544 fand in Schäßburg die Reformation statt. Bald danach wurde die günstiger gelegene Klosterkirche (18), neben dem Stundturm (1), die Stadtpfarrkirche. Als Ende des 16. Jahrhunderts innerhalb der Burg kein Raum für weiteren Hausbau mehr frei war, entstand außerhalb der Ringmauern an der Süd- und Südostseite der Burg die Unterstadt, die sich um den späteren Marktplatz entwikkelte. Die Zufahrten zum Marktplatz wurden durch neun Türme und Tore abgeriegelt. Ein eigenes kleines Bollwerk bildete schon um 1500 das ummauerte Hospital mit Spitalskirche und Schule.

Wirtschaftsleben und Wohlstand der Bürger wurden von Handwerk, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe bestimmt. 1376 wurden 19 Zünften gegründet, denen 25 Gewerbe angehörten. Jede Zunft mußte ihren Wehrturm instandhalten und verteidigen. 1884 wurden die Zünfte aufgelöst, da sie durch vermehrte Konkurrenz ihre Bedeutung verloren.

Wiederholte Überfälle von feindlichen Heeren, Katastrophen wie Überschwemmungen, Großbrände, Pestepidemien haben das Anwachsen der Einwohnerzahl der Stadt zeitweilig stark beeinträchtigt. 1603 starben 2000 Einwohner an der Pest. 1709 waren es sogar 4000. Besonders große Opfer haben die langjährige Türkenherrschaft (1428-1687) sowie die Kurutzeneinfälle (1704) gefordert.


3. Die moderne Zeit

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Schaaser Bach, der bis dahin in mehrfacher Verzweigung in der Unterstadt als Kanalisation die Abwässer sammelte, im Südwesten der Stadt durch ein neues Bett abgeleitet und fließt seither unter der Steilau in die Kokel. Dieses war unter anderem auch die Vorbedingung für den Bau der "Agnethler Bahn", die Schäßburg über das Harbachtal und Agnetheln mit Hermannstadt verband und mitten durch die Stadt fuhr. 1965 wurde sie stillgelegt. Eine Lokomotive der "Agnethler-Bahn" ist in der Nähe der orthodoxen Kathedrale auf- und ausgestellt. An das Eisenbahnnetz Budapest-Wien wurde Schäßburg 1872 angeschlossen.

Aus den beiden ehemaligen Holzbrücken über die Kokel wurde 1808 die Siechhofbrücke gebaut. Erst 1874 kam die Maria-Theresia-Brücke (Mammutbrücke) dazu. 1938 wurde die Siechhofbrücke durch eine Betonbrücke ersetzt. 1975 wurde die Maria-Theresia-Brücke vom Hochwasser mitgerissen. Nach dieser Überschwemmung wurde das Kokelufer weitgehend begradigt. Der Durchgangsverkehr wurde aus der engen Mühlgasse auf eine sechsspurige Straße entlang der Kokel verlegt und zwei neue, dem heutigen Verkehr entsprechende Brücken über die Kokel gebaut. 1866 wurde die Burgallee angelegt. 1867 gab es in Schäßburg die erste elektrische Uhr Siebenbürgens. 1862 wurde der Schaaser Bach, der bis dahin durch die Innenstadt floß, in ein neues Bett westlich des Schulberges umgeleitet. 1876 wurde Schäßburg Hauptort des Großkokler Komitates. 1898 errichtete die Sektion Schäßburg des Siebenbürger Karpatenvereins auf dem Siechhofberg als Aussichtswarte und beliebten Ausflugsort die "Villa Franka" mit Gasthaus und großem Gästeraum für Unterhaltungen. Diese besteht heute in der alten Form nicht mehr, allerdings sind ein Gasthaus und Campinghäuschen vorhanden.

Im vorigen Jahrhundert entstanden die ersten Kleinbetriebe (z.B. Baumwollweberei Löw 1843, Tuchfabrik Zimmermann 1902). In der Zwischenkriegszeit kamen die Seidenweberei, die Lederfabriken Zimmermann und Adleff, die Gießerei West und andere hinzu. 1948 erfolgte die entschädigungslose Enteignung aller Privatbetriebe sowie der Gewerbevereins- und Volksbank. Nach 1948 entstanden neue Betriebe.

Die bestehenden wurden erweitert. Heute gibt es in Schäßburg Textil-, Glas- und Fayancefabriken, metallverarbeitende Betriebe und Konfektionsbetriebe. Diese Betriebe werden zur Zeit privatisiert.


4. Kultur und Gesellschaft

Zum geselligen Leben der Bewohner der Stadt zählten das "Skopationsfest" (Maifest) oder die Nachbarschaftsabende und "Richttage" der Nachbarschaften, die in Schäßburg seit 1526 urkundlich belegt sind. Im 19. Jahrhundert entstanden 23 Vereine mit einem regen Vereinsleben. Ab 1872 erschien als erste Lokalzeitung der "Schässburger Anzeiger" und von 1879 bis 1944 der "Großkokler Bote".

Schäßburg war bekannt durch sein reges Musikleben. Es gab Männergesangsvereine, ein symphonisches Orchester, Opernaufführungen und Konzerte. Johannes Brahms besuchte Schäßburg auf einer Konzertreise.

Bedeutende Persönlichkeiten der Stadt Schäßburg waren : Bürgermeister Martin Eisenburger (1618-1658), Chronist Georgius Kraus (1607-1679), General Michael Melas (1729-1806 ), die Bischöfe Georg Daniel Teutsch (1817-1893), Friedrich Müller der Ältere (1828-1915), Franz Teutsch (1852-1933), Stadtphysikus Johann Christoph Gottlob Baumgarten, Verfasser der ersten Abhandlung über die Flora von Siebenbürgen (1765-1843), Volkskundler und Märchensammler Josef Haltrich (1822-1886), Dichter Michael Albert (1836-1893), Wirtschaftswissenschaftler Karl Wolff (1848-1929), Käferforscher Karl Petri (1852-1932), Schriftsteller Zaharia Boiu (1834-1903). Hermann Oberth lebte mehrere Jahre in Schäßburg.



5. Sehenswürdigkeiten

Wehranlagen der Burg mit neun Türmen und drei Basteien. Der Stundturm (64 m hoch) (1) ist das Wahrzeichen von Schäßburg. Er ist der Torturm an der Südostseite der Burg mit doppelter Torwehr und Altfrauengang. Die unteren Stockwerke stammen aus dem 14. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde der Turm auf fünf Stockwerke erhöht und mit einem Gußschartenkranz ausgestattet. Bis 1556 befand sich im ersten Stockwerk die Ratsstube. Im vierten Stockwerk war das Uhrwerk der Turmuhr (Anfang 17. Jahrhundert), welches 1648 durch das astronomische Werk ergänzt wurde. Der Großbrand von 1676 vernichtete das Dach, die Glocken und das Uhrwerk. 1677 wurde er wieder aufgebaut und mit buntglasierten Ziegeln gedeckt (barockes Dach) sowie mit zwei Zwiebelkuppeln versehen. Die vier 12,5 m hohen Ecktürmchen verkünden das Schwertrecht (ius gladii) der Stadt. 1898/99 richtete Stadtphysikus Dr. Josef Bacon in den Räumen des Stundturmes das Geschichte- und Heimatmuseum "Alt-Schäßburg" ein, das sich auch heute noch (zum Teil) als Stadtmuseum hier befindet.

Weiteres Wahrzeichen und wertvollstes Baudenkmal Schäßburgs ist die Bergkirche (5) auf dem Schulberg. Diese frühere evangelische Stadtpfarrkirche ist ein massiver Sakralbau mit spätgotischer Hallenkirche (erstmals 1345 erwähnt). Ältester Teil der Bergkirche ist die unter dem gotischen Chor als einzige in Siebenbürgen erhalten gebliebene Krypta. Das Chor wurde auf die Mauern einer romanischen Kapelle aufgesetzt. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut. Der Turm, 42 m hoch, wurde als Kirchturm Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. Das Chor weist Ähnlichkeiten mit dem der Michaelskirche in Klausenburg auf. Ein Umbau der dreischiffigen spätgotischen Halle der Bergkirche erfolgte von 1429 bis 1483. Das spätgotische Nordportal mit dem Wappen von Schäßburg stammt aus dem Jahr 1495, das Südportal mit der Vorhalle aus dem Jahr 1525. Die Kirche hat zehn schöne drei- und vierteilige Maßwerkfenster. Der Turm wurde in den Schiffbau einbezogen. Vier achteckige unprofilierte Pfeilerpaare, die nach dem Erdbeben von 1838 zum Teil erneuert wurden, tragen das Netzgewölbe. Wertvolle Wand- und Deckengemälde, die den Erzengel Michael zeigen, stammen aus dem Jahr 1483. Die Fresken im Chor und am Triumphbogen wurden von Valentinus Pictor gemalt. Die Wandgemälde im nördlichen und im südlichen Seitenschiff und in der Turmvorhalle stammen von Jacobus Kendlinger (1488) aus St. Wolfgang (Salzkammergut). Die Fresken wurden 1777 übermalt und 1934 freigelegt. Besondere Zierde an der nördlichen Chorwand ist das schönste spätgotische Sakramentshäuschen Siebenbürgens, welches vor 1483 errichtet wurde. Die spätgotische, in Stein gemeißelte Kanzelbrüstung stammt aus dem Jahre 1480. Das Chorgestühl wurde 1520 fertiggestellt. Die Intarsien an den Rücklehnen sind von Johann Stoß. An der Stirnseite des nördlichen Seitenschiffs steht ein wertvoller Flügelaltar aus dem Jahre 1513, der Johann Stoß (?) zugeschrieben wird. Die große Mitteltafel zeigt den heiligen Martin. Das Taufbecken, vom Ende des 15. Jahrhunderts, ist ein alter Opferstock aus Stein mit gotischen Verzierungen. Die Sakristei auf der Südseite des Chores hat ein Sterngewölbe. Die vier Evangelistenfiguren auf dem heutigen Altar gehören dem späten Barock an (um 1650). Erwähnenswert sind die vier Strebepfeilerskulpturen an der Chorfassade, die die Anbetung der Heiligen Drei Könige darstellen und um 1450 entstanden sind.

Die Klosterkirche (18), eine Marienkirche, ist die heutige evangelische Stadtpfarrkirche. Es ist die ehemalige Kirche des Dominikanerklosters, welches erstmals 1298 erwähnt wurde. 1555 wurde das Rathaus aus dem Stundturm in das Erdgeschoß des Klosters verlegt. 1556 wurden das Kloster und dessen Güter säkularisiert. 1886 erfolgte die Abtragung des Klosters, mit Ausnahme der Kirche und des Kreuzganges, um Baufläche für das Komitatsgebäude (heutiges Rathaus) zu schaffen. Die heutige Klosterkirche wurde als dreischiffige Hallenkirche 1492-1515 erbaut. 1676 wurde sie durch den Großbrand zerstört. Danach wurde sie mit flacherem Gewölbe wieder aufgebaut. Es ist eine Hallenkirche mit drei Pfeilerpaaren. Im Chor blieb das gotische Kreuzgewölbe erhalten. Schöne Maßwerkfenster befinden sich im Chor und im Schiff. Der Barockaltar (1681) und die Barockorgel sind Werke des Schäßburger Meisters Johannes Fest und des Hermannstädter Malers Jeremias Stranovius, desgleichen die Brüstung und der Schalldeckel der Barockkanzel. In der Kirche befinden sich ein kostbares Chorgestühl, ein bronzenes Taufbecken in Kelchform aus dem Jahre 1411, welches bereits für die alte Kirche (19) beim Stadtpfarrhof gegossen worden war, Wandmalereien, 35 kostbare orientalische Teppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Auf dem Chor befindet sich ein Dachreiter mit einer Glocke aus dem Jahre 1677.

Die katholische Kirche ist ein Neubau. Nach Norden schlossen sich an das Dominikanerkloster die Nonnenklöster der Dominikanerinnen und Franziskanerinnen an. 1723 erfolgte die Rückgabe von Kloster und Kirche der Franziskanerinnen an den Orden. Die Kirche wurde zur Pfarrkirche der Katholiken. 1894 wurde diese samt dem anschließenden Schlosserturm in die heutige katholische Kirche umgebaut.

1575 wurde nördlich der Kokel auf dem Siechhof ein Siechenhaus (Leprosorium) zur Aufnahme der an Aussatz Erkrankten errichtet. Hier steht das im 16. Jahrhundert errichtete, dem Heiligen Geist gewidmete Kirchlein mit Außenkanzel, die Siechhofkirche, von der den Kranken im geschlossenen Kirchhof gepredigt wurde. Diese Kanzel heißt im Volksmund irrtümlich "Pestkanzel".

Die Spitalskirche, urkundlich erstmals 1461 erwähnt, wurde 1877 mit dem dazugehörigen Hospital und der Spitalsschule bei der Errichtung der evangelischen Mädchenschule umgebaut.

Weitere Kirchen in Schäßburg sind die kleine griechisch orthodoxe Kirche (1788/97) in der rumänischen Vorstadt Cornesti, die orthodoxe Kathedrale im Stadtpark (1936), die ungarisch reformierte Kirche im Seilergang, der israelitische Tempel in der Kleingasse und die ungarisch unitarische Kirche (1935) in der Bahnhofsgasse.

Unter den Gebäuden und Häusern der Stadt sind erwähnenswert das Alberthaus, neben dem Stundturm, in dem sich das Schülerinternat des deutschen Gymnasiums befindet, der Stadtpfarrhof, das Vlad-Dracul-Haus, in dem sich 1431/35 Vlad Dracul, der Thronanwärter der Walachei, als Gast im Asyl in Schäßburg aufhielt, heute ein Restaurant, die Schülertreppe und das Joseph-Haltrich-Gymnasium. Auf dem Burgplatz (I) befinden sich viele alte Bürgerhäuser, zum Beispiel das Eckhaus mit Hirschgeweih (22), das das ehemalige Wohnhaus der Kelp von Sternheim war, das Haus mit der Bürgermeisterwohnung. Mehrere schöne alte Häuser sind in der Schulgasse (V) und in der Turmgasse (II), wie das Haus in venezianischer Gotik, in dem sich heute der Sitz des Deutschen Demokratischen Forums befindet. Das Haus des Bürgermeisters Johann Schuller von Rosenthal mit dem Wappen über dem Eingang ist an der obere Marktzeile zu finden. Sehenswert sind das Gewerbevereinshaus, die Nationalbank (1912) und das Hotel Goldener Stern (1913).

Die westliche Ausfahrt aus der Stadt führt über einen Hügel, die Steilau. Die Steilau ist ein Ausläufer der Breite, eines Bergrük-kens. Auf der Steilau steht seit 1496 ein sagenumwobenes, siebeneckiges Türmchen, das Türmchen auf der Steilau, von einigen als Mundatssäule (Wahrzeichen der städtischen Immunität) gedeutet, von anderen als ein der Heiligen Katharina geweihter Bildstock angesehen.

Dieser Text wurde von Herrn Klaus-W. Lienert aus Hamburg zur Verfügung gestellt.


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Dokument: ../orte/sch_burg.htm, Umsetzung: Dirk Beckesch, letzte Änderung am 09.07.97