Kirche in Weingartskirchen

Normal;heading 1;heading 2;
Die geografische lage:
        Ein kleines verträumtes und idyllisches Dorf  aus der Zekescher Gegend. Es liegt im Westen des 24 Längengrades und wird nördlich vom 46 Breitengrad durchquert.
Es liegt zwischen 500-600 Meter oberhalb des Meeresspiegels. Dieses kleine sehr schöne Dorf wird von  Hügeln und Wälder umgeben, hat aber auch genug ebene zum Getreideanbau.Durch die vielen Hügel ringsum war der Ort sehr geeignet für den Weinanbau was auch in sehr großer Form betrieben wurde.
Weingartskirchen hat als Nachbarn im Osten Gergersdorf im Südosten Spring
Im Westen grenzt es an Dalendorf im Nordwesten mit Birnbaum und im Norden das Dorf  Ohaba.

DIE BEVÖLKERUNG:
 
               In den Jahren 1986-1987 zählte Weingartskirchen 964 Einwohner davon waren 450 Siebenbürger Sachsen, 400 Rumäner 114 Zigeuner.  In der heutigen Zeit sind wegen der Auswanderung nach der Revolution fast alle Siebenbürger Sachsen nach Deutschland gezogen. Unten sind bloß noch 3 Sachsen Familien, 6 Mischfamilien ( Deutsch - Rumänisch) geblieben der Rest
Sind Rumäner und Zigeuner.

Geschichtliches


1300  In Zusammenhang mit dem Zehntprozess zwischen dem Weissenburger Kapitel und mehreren  
         Sächsischen Dekanaten, wird der Ort das erste mal urkundlich erwähnt. Dabei wird der Pfarrer
         Bartholomäus ausdrücklich zu den Geistlichen des Springer Kapitels gezählt.                                                         
1329  Der Adlige Andreas, Sohn des Elyas Bakay, erklärt das sein Vater und Großvater dem
         verstorbenen Grafen Daniel von Kelling die Besitzung Weingartskirchens für 50 feine Silbermark
         verkauft habe. Andreas Bakay übergibt nun die Besitzung den Brüdern Nikolaus und Michael,
         den Söhnen des Daniel von Kelling.
1345  Der König erlaubt dem Grafen Michael von Kelling, seine im Weissenburger Komitat gelegenen
         Besitzungen und Besitzanteile seinen 7 Töchtern zu vererben, falls er ohne männliche Erben
         sterben sollte. Aus der Urkunde ergibt sich, das Graf Michael in seinen Besitztümern auch das
         Patronatsrecht über die Kirchen besaß. Nach dem bestehenden Recht wären die Besitztümer bei
         dem Tod des Grafen Michael von Kelling an den König gefallen. Durch besondere Königliche
         Gnade, wird die übergabe der Besitztümern an die Töchter gestattet. Unter den  Besitztümern
         wird auch Weingartskirchen genannt.
1346  Auf Grund der königlichen Erlaubnis vom Vorjahr, werden die Töchter des Grafen Michael von
         Kelling noch bei dessen Lebzeiten in den Besitz verschiedener Dörfer im Weissenburger Komitat
         ( Verwaltungsbezirk) eingeführt. Unter anderen wird auch Weingartskirchen genannt.
1380  Der Kellinger Graf Johan, Sohn des Salomo, tritt mehrere Besitztümer  und Besitztümeranteile an
         verschiedene  weibliche Verwandte aus dem Kellinger Grafenhaus ab. Unter anderem werden
         dabei aufgezählt: die ganze Besitzung „Wingarth die hälfte von „Gergurfaya et Benchench,und
         andere.
1392  Der Besitzer von Weingartskirchen erscheinen die Adligen Michael von Sombor und Nikolaus
         von Dalya. Durch die Weiblichen Nachkommen der Kellinger Grafen ist somit auch dieser Ort in
         die hände Ungarisches Adels gelangt.
1400  Verschieden Adlige teilen sich mehrere Besitztümer die vom Kellinger Grafengeschlecht
         Stammen, untereinander auf. Diese Adlige haben Erbanschprüche erfolgreich geltend gemacht.
         Unter diesen Besitztümern ist unter anderem auch „Weingartskirchen „Vingarth erwähnt.
1400 - 1410  In diesem Zeitabschnitt sind Streitigkeiten zwischen verschiedenen Adligen um
         Besitzanteile von Weingartskirchen nachweisbar.
1487 Es wird ein Burggraf von Weingartskirchen erwähnt. Durch das mächtig aufstrebende
         Adelsgeschlecht Gereb, ist in Weingartskirchen  eine Burg gebaut worden, die zu einem
         militärischem Stützpunkt wurde,da von einem Burggrafen oder Kastellan ( Burgvogt,
         Schlossverwalter) die rede ist.
1494 Es wird ein Kastellan erwähnt, der sich den Sachsen gegenüber manche Gewalttat erlaubt. Er
         hält einen Mann aus Mühlbach gefangen, bedroht die Brooser wegen eines Pferdes und wirft
         mehrere Stolzenburger in seine Gefängniszellen.
1497  Ein „Castrum( Burg, Festung) wird urkundlich erwähnt.
1503  Nach dem Tod des letzten Gereb, geht Weingartskirchen in Besitz von Johannes Corvin über,
         dem leiblichen Sohn von König Mathias. Burgvogt und Verwalter dieses Johannes Corvin ist
          Johann Horwath, der bald selbst Besitzer von Burg und Herrschaft Weingartskirchens wird.
Nach 1503   Der Besitzer Johannes Horwath will die Burg und HerrschaftWeingartskirchens weiter
         ausbauen. Die Sachsen der sieben Stühle protestieren dagegen, weil die Burg ein Zentrum der
         Übergriffe rechtlicher Art auf benachbartes Sächsisches Gebiet geworden ist.
1506  Die Sachsen der Hermannstädter Provinz beklagen sich beim König, das von einigen Dörfern
         aus, die zum „Castrum Weingartskirchens gehören, auf dem Gebiet der sieben Stühle oftmals
         Schaden angerichtet wird. Weingartskirchen mit seiner Burg ist also ein Mittelpunkt eines
         Gebietes geworden, zu dem mehrere benachbarte Ortschaften gehören.
1507 In der Burg werden einige Kellinger gefangen gehalten. Die Leitung der Stadt Hermannstadt
         setzt sich für ihre Befreiung ein.
1527 Weingartskirchen kommt in den Besitz des „Truchsess (einflussreicher Hofbeamter) von König
         Ferdinand, Kaspar Horwath. Er nennt sich „de Wyngarth. Dieser ist bestrebt auch andere
         ehemalige Besitztümer der Familie Gereb in seine Hand zu bekommen. Kaspar Horwath ist ein
         führender Anhänger König Ferdinands.   
1531  Truppen des Königs Johann Zapolya belagern Kaspar Horwath in Weingartskirchen. Nach
         kurzer Belagerung, fällt die Burg in die Hand Zapolyas. Horwath verlässt Siebenbürgen.
1532  König Zapolya vermacht die Burg von Weingartskirchen dem Burghauptmann von Deva,
         Michael Kesserü.
1553  Die Burg ist Zentrum der gegen den kaiserlichen General Kastaldo kämpfenden Anhängern der
         Königin Isabella. Der Habsburggetreue Woiwode Dobo erobert nach kurzer  Belagerung die
         Burg und befielt ihre Schleifung. Er beauftragt mit der Schleifung den Grafen der Kokelburger
         Gespannschaft, Gregor Apafi. Dieser berichtet, das die meisten Hörigen der Burg gestorben
         seien, und der Rest wegen der Pestgefahr in die Wälder geflüchtet sei. Es ist anzunehmen, das
         die Sachsen an der Zerstörung der Burg gerne mitgeholfen haben weil sie von ihren Burgherren
         immer unterdrückt wahren. Da aber auch später noch von der Burg Weingartskirchen die Rede
         ist, müssen wir annehmen,das die Zerstörung nicht vollständig erfolgt ist.
1565  Stephan Kesserü, der Grundherr von Weingartskirchen, vermacht seine Besitzanteile an der
         „Burg und dem Markt Weingartskirchen seiner Frau Zamfira und seinem Sohn Johann. Zamfira
          ist eine Tochter des  Muntenischen Woiwoden (Herrführer) Moise. Wahrscheinlich ist also  nach
         der Vertreibung der Habsburger aus Siebenbürgen wieder die Familie Kesserü in den Besitz des
         Ortes gelangt.
1581  Margarete Apafi, geb. Kesserü und Katharina Orbai, geb. Kesserü erhalten die hälfte der
         Weingartskirchener Herrschaft, samt Spring und anderen Gutsteilen. Der Grabstein der  
         Katharina Kesserü, die mit  Nikolaus Orbai verheiratet war, lag vor den Altarstufen in der
         Kirche, heute liegt er hinter dem Altar.
1643  Fürst Georg Rakotzi verleiht seinem Sohn Sigismund Weingartskirchen samt Kastell und
         dazugehörenden  Gemeinden Kakowa, Kapolna, Sinna, Gergerschdorf, Spring, Maag und
         Girbo.
1766  Bei der Kirchenvisitation wird festgestellt, dass die Herrschaft den dritten Teil des Hatterts an
         sich gerissen hat und damit dem Pfarrer der  Zehnte geraubt worden ist.
19 Jahrhundert  Ein Teil des Dorfes ist in den    Händen des Bethlenkollegiums  von Grossenyed
         Westlich der Evangelischen Kirche steht die Kurie dieser  Grundherrschaft samt einer kleinen
         reformierten Kirche.


Ortsname
Folgende Ortsnahmenbezeichnungen lassen sich urkundlich nachweisen:
1309           „Wyngartkyrchen.
Um 1335     „Wyngartkyr.
1345           „Guga alio nomine Vegherskyr.
1345           Chybar nune alio nomine Vengartkerch.
1380           Wingarth.
1411           Wingradkirg.
1427           Vengarth alio nomine Chybay.
1503           Wingertczkyrch.
1507           Weingartskirchen.
1528           Vengerth Kirch.
Es ist ein Zweiname Ort. Der slawisch Klingende Name Guga oder Chybar ist wahrscheinlich der ältere Name. Ohne Zusammenhang damit, hat sich der deutsche Name entwickelt. Er besteht aus „Weingarten und der Genitiv Endung „s  und „Kirche. Der alte Name ist verschwunden. Rumänisch und Ungarisch wird Weingartskirchen auch „Vingard gesagt.
Rechtslage
Der Ort gehörte zum Springer Kapitel. Diese lässt sich schon 1309 nachweisen. Später war das Springer Kapitel unter dem nahmen der Zekescher Surrogatie dem  Mühlbacher Kapitel angegliedert und untergestellt.
Politisch gesehen, ist Weingartskirchen eine untertähnige Gemeinde des Unterweissenburger Komitates gewesen.
Startseite